Einleitung handgefertigter - Filz Industrie - Filz Nadelfilz Filztuch (Tuchfilz) Walk- oder Pressfilz Webfilz weitere Links |
Der aus Haaren oder Wollfasern zusammengepresste Stoff heißt mhd. "vilz" , ahd. "filz", niederl. "vilt", engl. "felt". Das westgerman. Wort, aus dem mlat. "filtrum = Durchseigerät aus Filz" -> Filter entlehnt, bedeutet eigentlich "gestampfte Masse". Es geht mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen zurück auf die idg. Wurzel *pel- "stoßen, schlagen, treiben", vgl. z.B. lat. pellere "stoßend oder schlagend treiben" ... siehe Duden "Das Herkunftswörterbuch" |
Definition - Filz nach DIN 61 205 "Textiles Flächengebilde, dessen Struktur durch die naturgegebenen Eigenschaften der Verfilzung von Schafwolle und verschiedenen tierischen Haaren unter Einwirkung von Druck und feuchter Wärme entsteht." etc... |
Grundsätzlich lassen sich fast alle Fasern zusammen mit Schafswolle zu Filz verarbeiten: mit Baumwolle angefangen, über Seide, Hanf, Flachs, Sisal, Jute, Kokos, auch den Kunstfasern Polyamid, Polyester, Polyacryl bis hin zu den verschiedensten Tierhaaren sowie Menschenhaar. |
Da der Filz je nach Anwendungsbereich unterschiedlichsten Anforderungen gerecht werden muss und die verarbeitenden Fasern sehr unterschiedlicher Natur sind, ist unter dem ungeschützten Begriff Filz so ziemlich alles zuhause, was in seiner Art "verzwickt" ist. Zwar gibt es diverse DIN- oder ISO-Standards bzw. sonstige Normen, aber keinen einheitlich übergreifenden Standard, der die Zusammensetzung von Filz vorschreibt . Ob zum Glück oder Unglück der Hobby- Profi- oder Kunstfilzenden, mag dahingestellt sein. Zum einen lässt der ungeschützte Begriff gerade den Künstler/innen die Freiheit mit verschiedenen Fasern und Mischungen zu experimentieren, zum anderen bedarf es, da die eindeutige ökologische Zusammensetzung, Herkunft und Verarbeitung der Materialien nicht in ihm enthalten sind, einer genaueren Definition. |
Wer also auf die ökologischen Gesichtspunkte seiner Produkte Wert legt, sollte diese über den Begriff "Filz" hinaus beschreiben und zertifizieren. |
Dennoch lassen sich einige Kategorien durch eingewöhnte oder bereits zertifizierte Begriffe unterscheiden. |
Filz-Kategorien | ||||||
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handgefertigter - Filz | Filz, der weitgehend manuell hergestellt wird (meist reine Wolle, z.T. mit anderen Naturfasern gemischt)
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Industrie - Filz | Filz, der industriell maschinell gefertigt wird (zumeist Mischfilze mit Kunstfaseranteilen und chemischen Zusätzen oder reiner Kunstfaser-Filz)
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Nadelfilz | Auf mechanischem Wege meist trocken hergestellter Filz. Ein bauschiges Faservlies wird durch wechselndes Einstechen und Ausziehen einer Vielzahl von auf einem Nadelbalken befestigen Nadeln mit Widerhaken verfestigt, wobei sich die Einzelfasern zu einem festen Flächengebilde verschlingen. Die Dauer dieses Vorganges entscheidet über Stärke und Festigkeit der Fasergebilde, die leicht, luftdurchlässig und elastisch sind. Fast alle Fasern laßen sich zu Nadelfilz verarbeiten. Mit Baumwolle angefangen über Hanf, Flachs, Leinen, Jute, auch die Kunstfasern Polyamid, Polyester, Polyacryl bis hin zu Sesal und natürlich Schafwolle sowie die verschiedensten Tierhaare ebenso wie Menschenhaar. Zumeist werden jedoch Kunstfasern eingesetzt.
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Filztuch (Tuchfilz) | Ein- oder Mehrlagengewebe aus filzfähigen Streichgarnen, das stark gewalkt, gerauht und gepresst wird. | |||||
Walk- oder Pressfilz | In der Regel sehr harter fester Filz, dessen Struktur unter Einwirkung von Druck und feuchter Wärme entsteht, wobei das eigentliche Filzen durch saure oder alkalische Hilfsmittel gefördert wird. Zunächst wird ein Faserflor auf der Walke kontinuierlich verdichtet und dann durch Stauchen, Klopfen und Pressen verfilzt. Zur Verbilligung oder zur Erzielung besonderer Effekte werden u.a. filzfähige Wollabgänge, Baumwolle, Flachs, Jute und synthetische Fasern beigemischt. | |||||
Webfilz | Die Herstellung gewebter Filze erfolgt durch ein- oder beidseitiges Auflegen oder Anblasen tierischer Haare auf eine Gewebelage, die anschließend durch Walken verfestigt werden. |